Gehirntraining im Beelener Familienzentrum

Über unser ganzheitliches Gedächtnistraining mit Ulla Hans berichtete die Glocke am 18.04.2015:

Unterfordertes Gedächtnis lässt ganz allmählich nach

Von der Glocke-Mitarbeiterin ALEXANDRA EDELKÖTTER

Beelen (gl). Die Hand geht zum Schlüsselbrett, doch mitten in der Bewegung stoppt sie plötzlich. Mist, da hängst ja gar kein Schlüssel. Wo ist er denn dann? Hektisch werden Jacken und Hosen abgeklopft, die Umhängetasche durchwühlt. Nichts. Ratlos schweift der Blick umher. Wohin habe ich nur den Schlüsselbund gelegt?

Diese Frage kennt wohl jeder, manchmal kann sie nicht beantwortet werden. Der Kopf ist leer, die Erinnerung weg, das Gehirn läuft sozusagen auf Sparmodus.

Ulla Hans weiß, was dagegen zu tun ist. Sie ist Gedächtnistrainerin und bietet in Beelen aktuell einen Kursus an, der „das Denken in Hochform bringt“ – mit Hilfe eines ganzheitlichen Gedächtnistrainings. Sieben Frauen und drei Männer nehmen daran teil. Sie sitzen am Mittwochabend im Personalraum der Alexe Hegemann Kita und lassen sich erklären, warum uns das Gedächtnis manchmal einen Strich durch die Rechnung macht und wie wir ihm wieder auf die Sprünge helfen können.

„Unser GGedächtnis_1edächtnis müssen wir uns wie einen Muskel vorstellen“, sagt Ulla Hans. Wenn man es vernachlässige, erschlafft es und arbeitet langsamer. „Das kann man aber durch Training wieder bereinigen“, verspricht die Beelenerin. Durch Training – und durch kleine Tricks, die dabei helfen, sich Zahlen, Daten, Namen oder Ereignisse besser einzuprägen. Ein Schlüssel zum Erfolg sei, sich diese Dinge bildlich vorzustellen. „Kinder tun das automatisch, daher ist es auch fast unmöglich, sie beim Memory zu schlagen“, erläutert Ulla Hans. Erwachsene verlören diese Vorstellungskraft teilweise. „Weil wir zu viel anderes im Kopf haben und vieles nur im Vorbeigehen wahrnehmen oder tun“, weiß die Expertin und verteilt einen kurzen englischen Text. Ein einziger Satz steht da und die Frage: Wie viele „F“ sind darin verborgen? Stille, alle lesen konzentriert, Wort für Wort. „Zwei“, sagen die ersten. „Nein drei“, erwidern die nächsten. „Vier“, glauben andere. „Es sind sechs“, klärt Ulla Hans auf. „Sechs“ fragen alle erstaunt. Noch einmal wird gelesen und tatsächlich, insgesamt dreimal steht das Wort „of“ in dem englischen Satz. Wenige haben eins davon entdeckt. Mindestens zwei wurden von allen überlesen. „So bekloppt ist unser Gedächtnis“, sagt Ulla Hans lächelnd und beruhigt: „Die meisten Menschen finden bei dieser Aufgabe zwei oder drei F, wenige vier, einzelne erkennen fünf, nur Genies sechs.“
Das Gedächtnistraining findet an fünf Abenden statt. Ziel soll es sein, mehr Struktur in Gedächtnis und Alltag zu bekommen.

 

Hintergrund

Für alle, die oft ihren Schlüssel, die Brille oder die Geldbörse verlegen, hat Ulla Hans einen Tipp. „Geben sie den Dingen einen Namen“, sagt sie. Heißt der Schlüsselbund zum Beispiel Tom, soll man ihn immer dann, wenn man ihn in die Hand nimmt oder wieder weglegt, mit diesem Namen betiteln. In etwa so: „Tom, ich lege dich jetzt auf den Tisch.“ Ulla Hans: „Dadurch werden unsere Handlungen zu bewussten Handlungen und unser Gedächtnis kann sie sich viel besser merken“.

Außerdem, bGedächtnis_2etont die Gedächtnistrainerin, helfe Ordnung ungemein. „Eigentlich sollten wir alle ordentliche Menschen sein, denn dann erhält der Alltag mehr Struktur.“ (alh)