Jubiläum von „Eltern für Kinder“

Die Glocke berichtet in ihrer Ausgabe vom 28.02.2017 über 30 Jahre Eltern für Kinder:

Seit 30 Jahren wichtiger Stützpfeiler der Gemeinde

Beelen (wie). Am 25. Februar 1987 ist der Verein „Eltern für Kinder“ aus der Taufe gehoben worden. Grund genug, am Samstag diesen Geburtstag im Haus Heuer zu feiern. Anlass für die Gründung waren 35 fehlende Kindergartenplätze. Zahlreiche Eltern hatten Sorge, dass ihr Nachwuchs die notwendige Frühförderung im Kindergarten nicht erhalten würde.
Die betroffenen Eltern suchten das Gespräch mit den Politikern und schlossen sich zusammen. Den Verein gründeten vor 30 Jahren Helmut Gröne, Bettina Kemper, Alois Neukötter, Gerhard Ortmann, Ludger Schürhörster, Bärbel Petermann und Dieter Lohmann. Bewusst hatte man den Namen des Vereins gewählt, der all die Jahre Programm war: „Eltern für Kinder“. Dieter Lohmann wurde Vorsitzender von „Eltern für Kinder“ und übte dieses Amt bis 2004 aus.

Seine Nachfolgerin Rita Strecker begrüßte am Samstag alle Gäste und richtete ein „riesiges“ Dankeschön an alle, die die Erfolgsgeschichte des Vereins möglich gemacht hatten. Sie lenkte den Blick auf die Tatkraft der ersten Vereinsstunde und dankte besonders Ulla Hans, die 30 Jahre die Zahlen und Fakten der Einrichtungen des Vereins fest im Blick hat. Besondere Erwähnung fand Dudu Mönnigmann, die im Sommer 1988 die erste Berufspraktikantin des Vereins war und aktuell die pädagogische Hausleiterin des Friedrich-Fröbel-Kindergartens ist.

Ein Dank ging auch an Ralf Wiemann, der seit 2013 als Ehrenamtlicher den Aufsichtsrat des Vereins leitet. Zum Schluss ihrer Ausführungen konnte Rita Strecker mit Unterstützung von Andreas Klak einen Film präsentieren, in dem die Kita- und Spieltreffkinder dem Verein ihre Glückwünsche per Video überbrachten.

Im Anschluss trat Dieter Lohmann ans Rednerpult. Seine Rede zeigte, dass er das „Kind“, das mit seiner Unterstützung in die Beelener Vereinswelt geboren wurde, immer noch liebt. Mit wenigen Worten gelang es ihm zu beschreiben, welche Hürden besonders in den Anfangsjahren durch den Vorstand genommen werden mussten. Eine viel diskutierte Frage war damals die Organisation von Kasse und Buchführung. Dankbar schaute Dieter Lohmann in die Runde: „Und hier schickte uns der liebe Gott Ulla Hans. Mit ihr kam eine Frau in den Verein, die mit ihrer Mitmenschlichkeit und ihrer hohen Sachkompetenz zu einem unverzichtbarem Stützpfeiler wurde“, so der langjährige Vorsitzende. Auch heute noch hat Ulla Hans die finanziellen Belange des Vereins in der Hand. Ein Dank ging auch an seine Nachfolgerin im Vereinsleben, Rita Strecker, die für ihn eine Frau mit zwei wichtigen Eigenschaften ist: Herz und Ahnung. (Bericht folgt)

Hintergrund

Der Gemeinderat in Beelen beschloss im Jahr 1987, Bauträger der damals zweigruppigen Friedrich-Fröbel-Kita am Borgkamp zu werden. Die Elterninitiative „Eltern für Kinder“ übernahm am 19. November 1987 von der Gemeinde die vertragliche Aufgabe, die Einrichtung ab dem Kindergartenjahr 1988/89 in eigener Regie zu führen. Wichtigstes Ziel war es zu Anfang, ausreichend Betreuungsplätze für Beelener Kinder zur Verfügung zustellen. 1994 wurde die Friedrich-Fröbel-Kita zur viergruppigen Einrichtung ausgebaut. Der Elternvorstand formte unter dem Dach des Paritätischen Wohlfahrtsverbands eine Vielzahl an Betreuungsstrukturen. Möglichkeiten zur Übermittagbetreuung, Integration von Kindern mit Behinderungen, Betreuung von Schulkindern und Kindern unter drei Jahren wurden dem Bedarf entsprechend geschaffen und mit pädagogischen Konzepten optimiert.

Neben dem Friedrich-Fröbel-Kindergarten mit 100 Plätzen kam 1997 die Alexe-Hegemann-Kindertagesstätte mit 60 Plätzen in der Sudwiese hinzu. Im Haus des Jugendtreffs am Osthoff befindet sich der Spieltreff, der seit 2005 dem Verein angehört. 2008 wurde die Alexe-Hegemann-Kita als Familienzentrum zertifiziert. Neben der Schulkinderbetreuung in der Alexe-Hegemann-Kita kümmerte sich der Trägerverein auch um die Belange der „großen Schulkinder“ in der „13-Plus-Betreuung“, die von 2006 bis 2010 in der Hauptschule in Beelen eingerichtet war. Weiterhin gab es von 2000 bis 2006 die Lern- und Freizeitbetreuung „Der Korb“ an der Warendorfer Straße, die von Bärbel Petermann und Karin Lohmann geführt wurde. Aus- und Umbauten der beiden Kitas erfolgten immer bedarfsgerecht. Besonders wurden die Räumlichkeiten für die U3-Kinder ausgebaut.

2013 war der Vorstand des Vereins auf 17 Personen angewachsen. So entschloss man sich dazu, einen hauptamtlichen Vorstand (operative Führung) und ehrenamtlichen Aufsichtsrat (operative Kontrolle) zu installieren. 2014 kam die Kita Wawuschels aus Ennigerloh zum Verein und 2016 die Kita Drosselnest aus Enniger.

Auch die Beelener Tagesmütter und die Großtagespflege Glückskinder werden vom Verein durch Rita Strecker begleitet.

Insgesamt beschäftigt der Verein inzwischen 80 Mitarbeitende in den Einrichtungen in Vollzeit und Teilzeit.

 

Und hier der Glockebericht vom 01.03.2017:

Dank an Mitarbeiter und eindringliche Worte an Politik

Beelen (wie). Auch Bürgermeisterin Elisabeth Kammann war zum Geburtstag des Vereins „Eltern für Kinder“ ins Haus Heuer gekommen („Die Glocke“ berichtete). In ihrer Rede überbrachte Kammann Grüße von Rat und Verwaltung, machte deutlich, dass sie sich an die Schwierigkeiten und Einsätze der ehrenamtlichen Vereinsmitglieder erinnert. Sie freute sich, dass so die aktuellen Bedürfnisse von Kindern und Eltern immer neu in den Blick der Verantwortlichen genommen werden.

Dazu passte die Botschaft, die von Rita Strecker verkündet werden konnte: Es gab gerade in diesen Tagen die Zusage des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum Antrag für das Bundesprogramm der „Sprach-Kitas“. Das bedeutet eine vierjährige Bezuschussung von insgesamt 100 000 Euro, die für pädagogische Fachkraftstunden verwendet werden. Rita Strecker erklärte, dass die Finanzierung der Kitas nicht ausreichend von den Politikern in den Blick genommen werde. „Die Sockelfinanzierung ist in absolute Schieflage geraten“, so ihre eindringlichen Worte.

 

Ein Dank ging an Britta Sobkowiak, deren Einstellung schon Dieter Lohmann als Glücksfall bezeichnet hatte. Britta Sobkowiak ist Personalleiterin, zertifizierte Familienzentrums- und Qualitäts-Managerin für Kindertageseinrichtungen und Konfliktberaterin. „Sie ist eine Mitarbeiterin, die sich mit Herz und Verstand für die Vereinsbelange einsetzt“, so Strecker. Eine Überraschung gab es von den Kindern der Kita Wawuschels. Sie hatten das Bilderbuch „Heule Eule“ nachgespielt und überbrachten damit ein kleines Geschenk als Film. Beide Ennigerloher Einrichtungen in Trägerschaft des Beelener Vereins sind Bewegungskitas. Angelika Küppers, Leiterin beider Einrichtungen, zeigte auf, wie gewinnbringend die Zusammenarbeit mit dem Verein „Eltern für Kinder“ ist.

 

 

 

 

 

Zum Schluss gab es einen kleinen närrischen Zuschlag, passend zu den Karnevalstagen. Ulla Hans, Edith Schaffeld und Annette Brinkmann hatten am Abend zuvor bei der Frauengemeinschaft schon das Stück rund um Tante Trude aufgeführt, die ja als lebensgroße Figur im Garten des Hauses Heuer eine neue Heimat gefunden hat. Dabei zeigte Tante Trude (Ulla Hans), wie man einen Kohlkopf für mehrere hundert Euro an die „Frau“ (Edith Schaffeld) bringen kann.

In geselliger Runde saßen alle Anwesenden noch lange bei einem kleinen Imbiss und Getränken zusammen und tauschten Erinnerungen aus.